Eier färben ist für viele Familien eine große Tradition an Ostern. Viele tolle bunte, kleine Kunstwerke entstehen da jedes Jahr aufs Neue. Bei uns war das Färben mit den klassischen Kaltfarben, großen Einmachgläsern, Wasser und Essig immer eine große Aktion. Gleichzeitig gab es noch solche glibberigen Gelfarben, mit denen die gekochten, noch warmen Eier kunterbunt mit beliebigen Mustern bemalt werden konnten. Da waren am Ende nicht nur die Eier bunt!

Auch heute bin ich immer noch ein großer Fan von bunten Eiern für Ostern. Die letzten Jahre habe ich meist mit sogenannten Expressfarben eine größere Menge gleichzeitig gefärbt. Das sparte Zeit und trotzdem gab es bunte Eier für den Ostertisch.

In diesem Jahr wollte ich unbedingt mal mit natürlichen Mitteln färben und das Ganze ausprobieren. Daher habe ich schon eine Weile eine Schüssel zum Sammeln von Zwiebelschalen in der Küche stehen. Neben Zwiebelschalen habe ich mich auch für Kurkuma und Holundersaft entschieden. Hier berichte ich dir von meinem Praxistest und zeige dir wie es funktioniert.

Allgemeines.

Generell kann ich dir empfehlen, die Farbsude im Vorfeld herzustellen und erkalten zu lassen. Wenn du die Eier beim Färben in die kalte Flüssigkeit gibst und gemeinsam erhitzt, ist die Gefahr nicht so hoch, dass dir die Eier beim Kochen aufplatzen.

Auch empfehle ich dir, die Eier vor dem Färben etwas zu reinigen. Hierfür genügt ein kurzes Bad im kalten Wasser und Abwischen mit einem Küchentuch. Dies habe ich im Vorfeld des Färbens mit dem Holundersud nicht gemacht und hatte etwas gefleckte Eier zum Ergebnis, während nach dem Reinigen die Farben gleichmäßig an den Eiern haften blieben.

Farbsud herstellen.

 

Zwiebelsud:
Koche 20g Zwiebelschalen mit 1 Liter Wasser und 2 EL Essig für eine halbe Stunde. Die Schalen kannst du anschließend mit einem Schaumlöffel herausnehmen. Abkühlen lassen.

 

Kurkumasud:
Hierfür kochst du 2 EL Kurkuma mit einem ½ Liter Wasser und 2 EL Essig für 15 Minuten und lässt das Ganze ebenfalls abkühlen. Das Kurkumapulver setzt sich unten ab. Ich habe es nicht getrennt, sondern später einfach wieder etwas aufgerührt.

 

Holundersud:
Hierfür nimmst du einen ½ Liter Holundersaft und gibst 250 ml Wasser und 2 EL Essig hinzu.

Färben.

Beim Färben habe ich verschiedene Varianten ausprobiert. Express, +20 und Kaltfarben.

 

Express.

Bei der „Expressvariante“ habe ich mich an der Färbemethode der Expressfarben* orientiert. Dafür gibst du die zu färbenden Eier in den kalten jeweiligen Farbsud, kochst es auf und lässt alles 10 Minuten kochen. Anschließend nimmst du die Eier heraus und schreckst sie unter kaltem Wasser ab. Kurz mit einem Küchentuch abtrocknen und wenn du magst für etwas Glanz mit einem mit Öl getränkten Küchentuch einreiben. Auf den Fotos siehst du immer links das Ei mit Öl.

+20.

Auch hier gibst du die zu färbenden Eier in den kalten jeweiligen Farbsud, kochst es auf und lässt alles 10 Minuten kochen. Anschließend nimmst du den Topf von der heißen Herdplatte und lässt die Eier weitere 20 Minuten im Farbsud liegen.

Zumindest bei dem Holundersud und dem Zwiebelsud ergibt diese Variante eine veränderte bzw. intensivere Farbgebung. Bei dem Kurkumasud konnte ich nach den zusätzlichen 20 Minuten keinen großen Farbunterschied zur Expressvariante feststellen. Auch diese Eier schreckst du kurz mit kaltem Wasser ab und kannst sie mit einem mit Öl getränkten Küchentuch zum Glänzen bringen. Auch hier sind immer links die Eier mit Öl zu sehen.

Kaltfarben.

Hierbei habe ich in Anlehnung an die Kaltfarbentechnik mit dem Kurkumasud und dem Holundersud mal ausprobiert, ob das mit diesen Farben auch funktioniert. Hierfür gibst du die gewöhnlich gekochten noch heißen Eier in die kalten Farbsude und lässt die dort ruhen.

Während bei den klassischen Kaltfarben* nach ca. 10 bis 30 Minuten Farbergebnisse in unterschiedlicher Intensität entstehen, kannst du hier auf dem Foto das Farbergebnis nach gut 2 Stunden im kalten Farbsud sehen. Helle Pastelltöne sind dann das Ergebnis gewesen.

Am meisten begeistert haben mich die Ergebnisse des Zwiebelsudes. Ich habe nicht erwartet, dass aus hellen Zwiebelschalen am Ende dunkel-orange-rote Ostereier werden mit solch einer intensiven Färbung! Einfach tolle Farben.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren und frohe, bunte Ostern!
Über einen Kommentar mit deinen Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.